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Graphiken: Eine Definition

Viele Menschen können sich unter dem Begriff Graphik (oder auch Grafik geschrieben) nur wenig vorstellen. Während ihn jüngere Menschen eher animierten Computerspielen zuordnen, versteht die ältere Generation darunter oftmals Zeichnungen mit Bleistift.

Um genau zu sein, ist das Wort Graphik allerdings der Überbegriff für sämtliche künstlerischen und gleichzeitig technischen Bilder. Auch Typografien sind Teil der Graphik. In der heutigen Zeit bezieht sich die Bezeichnung außerdem auf die fast überall Verwendung findende künstlerische Druckgrafik.

Die lange Tradition der Druckgraphik

Die ersten grafischen Techniken wurden nicht von berühmten Künstlern genutzt, sondern zur Herstellung unterschiedlichster Andachtsbilder für Kirchen als auch den privaten Gebrauch. Erst als während der Mitte des 15. Jahrhunderts der bis heute weltweit berühmte Kupferstich entwickelt wurde, kamen Druckgraphiken immer mehr in der damaligen Künstlerszene an. Einer ihrer berühmtesten Vertreter war Albrecht Dürer, der die unterschiedlichsten Kupferstich-Graphiken zur Perfektion brachte. Viele davon sind bis heute extrem berühmt. Zum Beispiel das Bild „Die zwei Blätter, Ritter Tod und Teufel“ sowie die Graphik „Melancolia I“.

Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurde die Druckgrafik stetig weiterentwickelt und es kamen zahlreiche neue Verfahren hinzu. Ein weiterer großer Durchbruch ist heutzutage unter dem Begriff „Lithografie“ bekannt. Sie wurde 1803 von Alois Senefelder erfunden und gilt als das älteste Flachdruckverfahren der Welt, das den flächendeckenden Einsatz von Druckplatten ermöglichte.

Druckgrafische Verfahren im Überblick

Neben der bereits angesprochenen Lithografie und dem historischen Kupferstich möchten wir an dieser Stelle ein paar weitere Druckverfahren nennen, die im Laufe der Zeit für die Herstellung wertvoller Graphiken genutzt wurden. Zum Beispiel der Durchdruck bzw. Siebdruck oder der Hochdruck, der mit verschiedenen Schnittverfahren daherkommt. Weitere geschichtliche Vertreter sind der Holzschnitt, der Schrotschnitt oder der Linolschnitt. Auch der Tiefdruck, der wiederum in Ätzverfahren und in ein manuelles Stichverfahren aufgeteilt werden kann, war lange Zeit eine beliebte Methode, um Graphiken zu produzieren. Mittlerweile ist die Bandbreite an grafischen Verfahren sogar so groß, dass man schnell den Überblick verlieren kann.

Wertvolle Graphiken

Kommen wir nun zum eigentlichen Thema! Aufgrund der langen Tradition druckgraphischer Möglichkeiten entstanden im Laufe der Jahrhunderte unzählige Kunststücke, die bis heute einen großen Wert besitzen und bei zahlreichen Sammlern heiß begehrt sind.

Nicht umsonst finden Sie aktuell über 200 wertvolle Graphiken der unterschiedlichsten Künstler und Stile in unserem exzellenten Angebot. Manche davon sind der modernen Kunst zuzuordnen, während andere aus deutlich älteren Epochen stammen. Eine historische Graphik in unserem Sortiment ist zum Beispiel „Der Tricktrackspieler“ aus dem 17. Jahrhundert von Ostade Adriaen.

So unterschiedlich die einzelnen wertvollen Graphiken sind, so differenziert sind auch ihre Preise. Manche Exponate kosten nur einen geringen dreistelligen Betrag, andere Kunststücke haben dagegen einen Wert von mehreren Tausend Euro. Der Preis berechnet sich dabei nach Alter, Künstler, Zustand und natürlich auch Bild.

Originale Graphiken: Gibt es das überhaupt?

Da Graphiken im Normalfall nicht per Hand gezeichnet werden, stellt sich automatisch die Frage nach der Originalität. Ist diese bei wertvollen Graphiken überhaupt gegeben? Ja, das ist sie! In diesem Fall muss der Künstler den Druck selbst ausgeführt, also das jeweilige Druckmedium eigenhändig bedient haben. Außerdem müssen die jeweiligen Eigenheiten des Druckverfahrens als Ausdrucksmittel für die Bildgestaltung genutzt werden. Heißt: Originale Graphiken sollen nicht nur vom Künstler selbst gedruckt, sondern immer wieder im gleichen Druckverfahren hergestellt werden, welches perfekt zum jeweiligen Bild passt.